Geringe Schulbildung, fehlende Dienstleistungen, Lepra, aggressive Sekten und Islamismus: Dies sind einige der Probleme, mit denen die katholische Gemeinschaft in Angola täglich konfrontiert ist, ein Land, in dem die pastoralen Dringlichkeiten „oft anders sind als das, was während der Synode diskutiert wird." Dies betonte Martín Lasarte Topolansky, Bischof der Diözese Lwena, in einem Interview mit der Agentur Fides.
"Es stimmt, was der Papst gesagt hat: Wenn wir an die Kirche denken, sind wir Westler. Gewiss, das ist die Geschichte der Kirche, man kann nicht zweitausend Jahre der Schönheit und des Reichtums des Christentums auslöschen." Der Heilige Geist habe aber „überall geweht", so der angolanische Bischof. Man merke freilich, „dass die Kirche bei vielen Gelegenheiten, wie zum Beispiel bei dieser Synode, eurozentrisch ist. Manchmal möchte man die Probleme, die die Kirche im Westen hat, so darstellen, als wären das die großen Probleme der Weltkirche. Stattdessen sollten wir sagen: Beruhigt euch, ihr habt diese Probleme, und es ist in Ordnung, sich ihnen zu stellen, wir machen euch Mut. Aber wir haben so viele andere kritische Themen, wie die Erstevangelisierung oder die Ausbildung der Laien, den interreligiösen Dialog oder das enorme Wachstum von Sekten aller Art.“
„In meiner Diözese“, so der Bischof weiter, „gibt es noch Lepra. Es stimmt, dass in Europa die Säkularisierung voranschreitet, aber in Afrika gibt es Hunderte von Seminaristen, die in ihrer Ausbildung unterstützt werden müssen. Wir sind eine sich entwickelnde Kirche. Die katholische Kirche ist wunderschön mit ihrer Vielfalt, sie hat Reichtümer und kritische Aspekte in allen Breitengraden, die allzu oft nicht erkannt werden. Und wenn wir von kritischen Aspekten sprechen, dann ist ein Problem in Angola der Aufstieg der Islamisten. Das Problem ist objektiv vorhanden“, räumt der Bischof ein. In einigen Fällen heiraten christliche Mädchen muslimische Jungen, ihre Kinder werden zum Studium in Länder mit einer islamischen Mehrheit geschickt, und wenn sie zurückkehren, sind sie Muslime geworden, die mit extremistischen Gruppen verbunden sind.
Quelle: VaticanNews 29.9.24
Anmerkung zum Vergleich: Die deutschen Katholiken (2023 20,3 Mio.) repräsentieren derzeit nur etwa 1,5 Prozent der Weltkatholiken (2023 1,4 Mia.)
Katholiken in Afrika: 265,15 Mio. (2023)
Durchschnittsalter in Deutschland 45 Jahre, in Afrika 19,5 Jahre !
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