Die Wissenschaft sagt: Sitzen ist fast genau so gefährlich wie Rauchen. Statistisch gesehen verkürzt starkes Rauchen die Lebenszeit um neun Jahre. Aber auch übermäßiges Sitzen wirkt sich negativ aus, ist doch Bewegungsmangel ein Risikofaktor für Übergewicht und damit einhergehend Diabetes, Hochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfälle.
Wer täglich acht Stunden im Büro oder Homeoffice und abends noch zwei Stunden vor dem Fernseher sitzt, bringt es schon auf zehn Stunden am Tag ohne Bewegung. Nach einer Untersuchung aus dem Jahr 2019 bringen 53 Prozent der EU-Bürger zuviel Gewicht auf die Waage, in Deutschland sind es 54% , in Malta und Kroatien sogar 65%.
Man kann das Risiko mindern. Man kann drei Stationen früher aus dem Bus steigen und den Rest zu Fuß gehen. Statt mit dem Aufzug zu fahren, kann man sich durch konsequentes Treppensteigen mehr Bewegung verschaffen und gleichzeitig Herz und Muskeln trainieren. Man muss ja nicht gleich an einem Treppenlauf im Empire State Building in New York (1576 Stufen, 350 Höhenmeter) teilnehmen, wo es der älteste Teilnehmer mit 93 Jahren in knapp 50 Minuten geschafft hat.
Schon sechs Minuten intensiven Trainings am Tag sollen ausreichen, um den Körper auf Trab zu bringen und das Herz-Kreislauf-Risiko zu mindern. Neuerdings empfehlen Physiotherapeuten den sogenannten "Hampelmann" (Oder: Hampelfrau!). Man bewegt dabei mehrmals am Tag Arme und Beine in schnellem Rhythmus wie ein Hampelmann. Dabei werden alle Muskelgruppen sowie Herz und Kreislauf aktiviert. Wir erinnern uns: Im Kinderzimmer an der Wand hing ein Mann aus Pappe oder Holz und wenn wenn man an dem herabhängenden Faden oder Seil zog, bewegte er Arme und Beine…Das machte viel Spass!
Hampelmänner im übertragenen Sinn gibt es genug. Viele Angestellte haben das Gefühl in ihrer Arbeit als Hampelmänner zu agieren, etwa wenn sie in eine Besprechung mit dem Chef mit ihrer Meinung hineingehen und mit der Meinung des Chefs herauskommen. Insofern ist das Bild vom Hampelmann für sie vielleicht eher demotivierend,aber trotzdem...Es geht ja um mehr!
Einen gewissen Hampelmann-Effekt im übertragenen Sinn kann man auch bei Politkern nach für sie schlecht ausgegangenen Wahlen oder sinkenden Umfragewerten beobachten.Plötzlich bewegen sie sich...
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