NIEMAND IST UNNÜTZ

Geschrieben am 09.08.2024
von Joachim Heisel


Den Beschluss des Herrn will ich kundtun. Er sprach zu mir: Mein Sohn bist du, heute habe ich dich gezeugt (Psalm 2, Vers 7). Der Mensch ist kein bloßes Zufallsprodukt der Natur. Er ist aus den Händen Gottes hervorgegangen. Natürlich ist er auch Teil der Natur, denn er ist aus ihr entstanden. Aber er ragt auch aus der Natur heraus. Als Ebenbild Gottes hat er Verstand und Willen. Damit kann er sein Leben bewusst selbst bestimmen. Er kann seinen Weg wählen.  Vor dem Einzug in das gelobte Land ruft Moses dem Volk der Israeliten zu: „Leben und Tod lege ich dir vor, Segen und Fluch. Wähle also das Leben“(Dtn 30,19).

Als Christen glauben wir, dass es eine Vorsehung gibt. Im Psalm 139, Vers 16 heißt es „Deine Augen sahen, wie ich entstand, in deinem Buch war schon alles verzeichnet; meine Tage waren schon gebildet, als noch keine von ihnen da war“ und: „Herr, du hast mich erforscht und du kennst mich. Ob ich sitze oder stehe, du weißt von mir. Von fern kennst du meine Gedanken“. Und Jesus spricht  davon, dass wir bei Gott so kostbar sind, dass selbst „alle Haare unseres Hauptes gezählt sind“. Unser Leben ist begleitet. Wir sind von Gott geliebt. Wir brauchen keine Angst zu haben, dass wir uns im Dschungel des Lebens verlaufen.

Es gibt den sarkastischen Spruch: Niemand ist unnütz, zumindest kann er als schlechtes Beispiel dienen.-  Bei Gott ist niemand unnütz. Auch wenn wir in unserem Leben scheitern und versagen, lässt Gott uns nicht fallen. Das lehrt uns das wunderbare Gleichnis vom dem verlorenen Sohn, der sein Erbe verschleudert hat und vom Vater wiederaufgenommen wird. Darin  heißt es: Der Vater sah ihn schon von weitem kommen, und er hatte Mitleid mit ihm. Er lief dem Sohn entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn (vgl. Lk 15,11-32)

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