Ordnung entspricht dem tiefsten Wesen des Menschen. Der ganze Kosmos atmet in einer für den menschlichen Verstand unermesslichen Ordnung. Bei den Griechen bedeutete das Wort „Kosmos“ sowohl Ordnung als auch die Welt als Ganzes. Auch das Entstehen und Werden eines jeden Menschen vollzieht sich in einer wunderbaren Ordnung. Der Mensch ist schon vor seiner Geburt in den Rhythmus und die Ordnung der Natur eingebettet. Der Säugling verlangt nach Ordnung. Wenn die Zeiten des Stillens oder Schlafens nicht eingehalten werden, reagiert er mit Unmut. Davon können Eltern einiges berichten.
Soll sein Leben gelingen, muss der Mensch sich in seinem Leben unter den Anspruch einer Ordnung stellen. Ordnung hat für Christen eine Bedeutung, die über die Dinge hinaus weist. Indem wir als Christen die Dinge sachgerecht d.h. in der rechten Ordnung tun, nehmen wir kraft der Taufgnade in besonderer Weise teil am königlichen Priestertum Christi, indem wir als Kinder Gottes die Dinge der Welt im rechten Sinne verwalten und zu Gott führen.
Hierzu sagt der heilige Johannes Paul II.:
Die Gläubigen sind in besonderer Weise dazu berufen, der Schöpfung ihren vollen ursprünglichen Wert zurückzuschenken. Wenn sie durch ihr von der Gnade getragenes Tun die Schöpfung zum Wohl der Menschen ordnen, nehmen die Gläubigen teil an der Ausübung der Macht, mit der der auferstandene Jesus alle Dinge an sich zieht, um sie mit sich selbst dem Vater zu unterwerfen, damit Gott alles in allem sei (vgl. Joh 12,32; 1 Kor 15,28).
(Nachsynodales Schreiben Christi fideles laici)
Aus: Quellen gelingenden Lebens von Joachim Heisel
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