JOHANNI

Geschrieben am 06.11.2024
von Joachim Heisel


In einem Seniorenheim in der Nähe von München sitzen glücklich lächelnde Seniorinnen um einen kleinen Jungen mit Pudelmütze. Der Kleine heißt Johanni und ist ein Roboter. Er wird eingesetzt zur Unterhaltung der Seniorinnen und findet guten Anklang. Die Programmierer haben ihm ein freundliches, stets hilfsbereites Wesen verschafft. Er stellt sich vor: "Ich bin Johanni, ein sozialer Computer aus München. Mein Ziel ist es, Menschen kennenzulernen und mich mit Ihnen zu unterhalten."  Jeden Tag muss Johanni für ein paar Stunden an die Energiequelle angeschlossen werden. Am Mittwochmorgen hat er seinen Auftritt. Er hat eine helle und freundliche Kinderstimme. Seine Augen wenden sich dem jeweiligen  Gesprächspartner zu. Mit Hilfe künstlicher Intelligenz kann er in Sekunden bei Fragen die passenden Antworten finden. "Wie war der Tag heute?" fragt er die Senioren und antwortet manchmal mit einem Gedicht oder einem Witz, wenn jemand sich z.B. infolge Demenz nicht deutlich ausdrücken kann. Das Ganze ist geplant als  wissenschaftliche Untersuchung der Technischen Universität München mit dem Ziel herauszubringen, wie Menschen auf Roboter reagieren.  So stand es in einem Zeitungsbericht.

Johanni merkt  sich auch Gesprächsinhalte von früher und kann daran anknüpfen. Beim Sprechen bewegen sich sogar seine Lippen und er kann auch in seinem Gesicht emotionale Zustände entsprechend den Gesprächsinhalten simulieren. Böse Worte kennt er nicht, weil sie nicht einprogrammiert sind.Das ist wohl seine beste Eigenschaft, die wir uns bei ihm abschauen könnten…

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